Glutenfreie Cookies im Automaten

Ich war mit ein paar Kumpels (ohne L.) ein paar Tage im Stubaital Skifahren. In der Nähe von unserem Hotel gab es einen Automaten mit alle möglichen drin, schönerweise waren auch glutenfreie Cookies von Schär drin.

Dies hatte ich mal auf Facebook in der Zöliakie-Austausch-Gruppe gepostet und es hat ein ziemliches Echo gegeben.

Auch wenn Die Existenz von diesen glutenfreien Keksen im Automaten nun wahrlich kein Grund dafür ist, seeinen Skiurlaub in Stubai zu machen, zeigt es doch dass das Thema immer weiter in der Gesellschaft angekommen ist. Daher wohl auch die vielen Likes.
Ich habe es dann sogar auf die Zöliakie-Austausch-Fanpage geschafft.

Montafon Glutenfrei: Skiurlaub im Hotel Sonnblick

Für unseren diesjährigen glutenfreien Ski-Urlaub hatte ich eine Weile gesucht. Ich wollte gerne ins Montafon weil dies nicht so weit zu fahren war und außerdem das Ski-Gebiet ausreichend groß ist. Aber natürlich brauchte ich glutenfreies Essen und mit Schwimmbad sollte das Hotel auch sein. Nach einiger Internet-Recherche fand ich schließlich das Hotel Sonnblick, das leider relativ weit von der Gondelstation war, aber sie bieten einen sehr gut funktionierenden Shuttle-Service an. Per Email versicherte ich mir bei der Buchung schon die Fähigkeit zu glutenfreier Küche, sicherheitshalber rief ich auch noch ein paar Tag vor der Reise an.
Auch bei der ausgewählten Skischule „Gaschurn-Partenen“ rief ich ein paar Tage vorher an und erfuhr, dass sie immer in der Hütte „Nova Stoba“ zu Mittag essen würden, da nahm ich mir vor am ersten Tag zu klären wie es mit glutenfreiem Essen aussähe.

Nach einer langen Fahrt im Schneechaos erreichten wir gegen 18:00 endlich das Hotel. 
Ich hatte ein bißchen erwartet, dass wie beim letzen Skiurlaub jemand aus der Küche mit mir sprechen würde, auf Nachfrage an der Rezeption hieß es aber nur, alle wüssten schon bescheid, wir sollten nur dem Service-Personal noch einen Hinweis geben. Generell gab es so eine Erklärung wie es mit Frühstück und Abendessen liefe, ob man einen festen Platz hat, wann man das Menu wählt, etc. aber auch bei den anderen Gästen nicht.

Frühstück

Am ersten Abend fragte ich nach wie es denn mit glutenfreiem Frühstück aussähe. Erst hieß es, es gäbe nur glutenfreies Brot, keine Brötchen. Dann ging die Bedienung weg und kam mit einem Muffin und zwei kleinen Körnerbrötchen von Resch + Frisch zur Anschaung wieder und wir klärten, dass wir diese drei Sachen gerne am nächsten Tag zum Frühstück hätten.
Immerhin nicht nur Brot, Körnerbrötchen sind aber nicht wirklich L.’s Geschmack.

Beim ersten Frühstück konnte ich dann mit einer anderen Dame sprechen. Sie sagte mir sie bestelle immer Montags bei Resch und Frisch, daher könnten wir uns dann was aussuchen. Ich habe Laugenbrötchen, Kaiserwecken und Pizza bestellt. (Später stellte sich dann raus, dass die Kaiserwecken nicht lieferbar waren, die Pizza haben wir nicht gebraucht)-

Bein dritten Frühstück gab es wieder die beiden Körner-Brötchen plus Muffin, dann kam die Frau aber gleich noch und sagte, die Lieferung von Resch und Frisch wäre gerade gekommen, es sei noch ein Laugenbrötchen im Ofen, davon kamen dann sogar zwei, so dass wir insgesamt fünf glutenfreie Backwaren zu Auswahl hatten. Die Laugenbrötchen waren zwar in der Mitte noch gefroren, aber jeweils die Hälfte war essbar. Irgendwie schienen sie jetzt mit Masse überzeugen zu wollen.

So ging es weiter, bis auf ein einziges Mal gab es immer abgepackte Resch + Frisch. Dieses eine Mal war es eine andere (mir nicht erkennbare) Marke, leider wurden die Brötchen ohne Verpackung in einen Korb getan, der sonst auch für andere Brötchen verwendet wurde. Ich wies die Dame (für das nächste Mal) freundlich darauf hin, dass das Essen so nicht kontaminationsfrei sei.

Generell war es immer etwas mehr als wir brauchten, dafür konnten wir für Notfälle und die Rückfahrt was aufheben.

Abendessen

Normalerweise gab es für die Erwachsenen ein 5-Gänge-Menu mit Wahl aus zwei Hauptspeisen, Fisch oder Fleisch, und für die Kinder Suppe, Hauptspeise und Nachtisch (fast immer Eis) ohne Wahlmöglichkeit.

Dabei schafften sie erfreulicher Weise fast immer eine glutenfreie Variante anzubieten, die der normalen Variante in etwa entsprach:

  • Schnitzel mit glutenfreier Panade
  • Hähnchen-Nuggets mit glutenfreier Panade
  • glutenfreie Spaghetti

Statt Fischstäbchen gab es dann mal Scholle mit Käsekruste, nur bei den Frikadellen schafften sie keine glutenfreie Variante herzustellen und es gab statt dessen ein unpaniertes Schnitel.

Die Suppe wurde fast immer von meinen Kindern abgelehnt, wenn Nudeln drin waren wurden diese in der glutenfreien Variante einfach weggelassen.

Wenn es zum Nachtisch Eis nach Wahl gab wurde meistens  statt Waffelrolle eine Physalis reingelegt. 
Am zweiten Abend sagte ich nicht mehr extra dass das Eis ohne Waffel sein sollte und prompt kam es mit. Ich sagte ihnen relativ deutlich dass das so nicht ginge und sie bitte ein neues („nicht einfach rausnehmen!“) bringen sollten, was sie auch unter vielen Entschuldigungen machten.
Am dritten Abend gab es Abends Schokopudding, die Kellnerin fragte mich extra ob dieser denn glutenfrei sei. Ist ja nett dass sie sich erkundigt, aber eigentlich sollten das doch die Leute in der Küche selbst wissen.

Skischule + Hütten

Mein Plan war die Kinder am ersten Skischultag zur Mittagspause an der Hütte abzuholen und dort zu klären ob es zumindest glutenfreie Pommes gäbe, ansonsten hatte ich für den Notfall ein Brötchen vom ersten Frühstück übrig, das hatte ich belegt und zusammen mit ein paar Riegeln und Schokolade zusammengepackt und in eine Bauchtasche getan.

In der Skischule hiess es dann dass sie heute wegen Lawinengefahr in ein anderes Gebiet fahren würden, da wüssten sie nicht wo sie überhaupt essen würden und konnten daher auch nichts zum Thema „glutenfrei“ sagen. Und abholen konnte ich die Kinder daher auch nicht. Also habe ich ausgehandelt, dass ich L. die Bauchtasche mit dem Essen mitgebe, sie nur was zu trinken und „Betreuung“ bekommt und dafür dann 5,- statt 11,- bezahle.

Ich konnte dann bei meiner eigenen Mitagspause klären, dass sie in der Nova Stoba eine eigene Friteuse für die Pommes hatten daher konnte L. dann an den anderen Skischul-Tagen dort Pommes (teilweise mit Frankfurter Würstchen) essen.

Nachdem die Skischule zu Ende war und L. war mit mir unterwegs waren wir mittags zweimal in der Brunella Hütte in Gafrescha wo es ebenfalls eine eigene Friteuse gibt, insgesamt wurden ziemlich viele Pommes die Woche gegessen.

Jause (Nachmittagsmahlzeit)

Nach dem ersten Mal Skifahren zur Jause lagen schon zwei Stücke glutenfreier Mango-Kuchen für L. auf einem Extra-Teller bereit. Anscheinend hatten sie eine größere Portion auftauen müssen, der Rest stand mit normalem glutenhaltigen Kuchen zusammen auf einer Kuchenplatte. Wenn sie noch mehr wollte, könne sie sich das ja dann davon nehmen. Daher musste ich dem Kelnner erstmal die Gefahren der Kontamination erklären und sagte ihm, dass er bitte den Kuchen für L. immer extra stellen sollte.

Am nächsten Tag bekamen wir zwei Stück glutenfreien Kuchen und zwei Körner-Brötchen, alles von Resch + Frisch.


Diese beiden Varianten wechselten sich den Rest der Woche ab. Leider wurde dabei auch mal der Mango-Kuchen komplett mit anderem Kuchen auf eine Platte gestellt. Ich bin nicht so der Typ der dauern die Leute belehren will, wir haben einfach stillschweigend zwei Stücke genommen, die am Rand möglichst weit weg von den anderen lagen. Der Kellner meinte dann noch, er „glaube“ der andere Kuchen sei auch glutenfrei. Was soll ich mit dieser Aussage anfangen?

Fazit

Zusammengefasst sind sie schon sehr bemüht und die Tatsache, dass das Zöli-Kind nicht mit irgendwas abgespeist wird sondern in der Regel eine ähnliche Alternative zum normalen Kinder-Essen gibt finde ich gut.
Ansonsten ist gerade beim Thema Kontamination noch Verbesserungsbedarf da.

Generell hat mir das Hotel nicht so gut gefallen, 2 von 3 Stockwerken sind noch nicht renoviert und wirken daher ältlich. Der Kinderspiel-Raum beschränkt sich auf Tischtennis-Platte, Kicker und Billard, die letzten beiden kosten aber Geld.

Man muss natürlich auch sagen, dass dieses Jahr (Januar 2019) die Schneelage in ganz Österreich krass war, man konnte daher nicht gut Skifahren und sowas schlägt natürlich auch auf die Stimmung und kann einen subjektiven Eindruck schmälern.

PS: Kurz nach dem Urlaub hatte L. ihre jährliche Blutuntersuchung. Alles unauffällig, die Kontamination sollte sich also im Rahmen gehalten haben.

Glutenfreier Skiurlaub in Dachstein-West

Unser erster glutenfreier Skiurlaub

Für den ersten richtigen Skiurlaub mit L. hatte ich über das Internet hatte ich das Hotel Sonnenhof in Gosau gefunden, das glutenfreies Essen anbietet. Dort hatte ich das Rundum-Sorglos-Paket mit drei Mahlzeiten plus „Jause“ gebucht.

Sicherheitshalber hatte ich eine Woche vor dem Urlaub nochmal eine Mail geschickt, dass wir für L. glutenfreies Essen benötigen.

Erster Eindruck: glutenfrei geht gut!

Als wir dort ankamen wies ich auch gleich an der Rezeption daraufhin, die freundliche Dame war schon im Bilde und sagte wir sollten gleich bei dem Jause-Kaffee der Bedienung bescheid geben.
Bei der Jause gab es eine kleine Kuchenauswahl, Suppe und Brötchen mit etwas Salat. Für L. bekamen wir auf Anfrage dann ein verpacktes Stück Kuchen von Resch & Frisch. Dann kam der Küchenchef der uns begrüßte und uns genau mitteilte was es glutenfrei zu Essen geben könnte. Orientieren würden sie sich immer am normalen Menu und nur dort wo es nötig war bestimmte Sachen ersetzen. Generell galt dass Saucen und Suppen immer ohne Mehl gemacht wurden und daher alle problemlos gegessen werden können. Als L. durchblicken ließ dass die ihr angebotene „Linzer Schnitte“ nicht 100%ig ihr Fall war bekamen wir gleich noch ein paar Salzbrezeln, Cookies und Schoko-Crossies.

Glutenfreier Snack im Skiurlaub
Das Service-Personal war sehr aufmerksam, dass L. diesen Kuchen nicht so besonders mochte haben sie sich gemerkt und an den weiteren Tagen gab es Muffins oder Krapfen. Da letztere dann als besonders lecker erkannt wurde gab es davon sogar noch einen beim letzten Frühstück zum Abschied.

Glutenfreier Berliner  im Skiurlaub

Glutenfreies Abendessen

Beim Abendessen gab es immer ein Kindermenu mit zwei Gerichten zur Auswahl und einen Vorschlag wie man dies glutenfrei gestalten könne. Am ersten Abend gab es daher gf-paniertes Schnitzel mit Pommes. An weiteren Tagen war es dann z.B. Nudelsuppe statt Brotsuppe oder Spaghetti statt Lasagne.

Glutenfreie Speisekarte im Skiurlaub

Wenn das Buffet nicht komplett glutenfrei war wurden die Sachen aus der Küche gebracht. aber bei einem Mittagessen hatten wir auch das Glück das sowieso alles in Ordnung war und wir uns einfach am Menu bedienen konnten.

Glutenfreies Frühstück

Zum Frühstück bekamen wir jeweils einen Korb mit zwei in der Folie aufgebackenen Brötchen (noch verpackt) auf den Tisch gestellt, dazu zwei Schüsselchen mit Cornflakes und Müsli. Butter und Marmelade holten wir vom Buffet, was mir jetzt vor allem bei der Nutella nicht so ganz gefiel. Wenn auch man eigentlich sich von Marmelade und Nutella in kleine Schüsselchen nehmen sollte, so habe ich auch irgendwann mal ein Kind gesehen, dass den Nutella-Löffel direkt zum Bestreichen ihres Brötchens nützte. Als ich den Küchenchef darauf ansprach, meinte er wir könnten auch ein eigenes Nutella-Glas bekommen. Da wir fast immer mit die ersten beim Frühstück waren und so das Nutella-Glas immer noch fast voll war, machten wir davon aber keinen Gebrauch.

Highlight waren sicher die glutenfreien Palat-Schinken und der glutenfreie Kaiserschmarrn als Ersatz für die normale Kinder-Süßspeise, beides findet man wohl eher nicht so oft in der glutenfreien Variante. Und gerade Kaiserschmarrn gehört für viele zu einem Skiurlaub dazu.

Glutenfreier Kaiserschmarrn Glutenfreier Palatschinken

Etwas komisch war, dass am letzten Tag die Pizza auch in der Tüte serviert wurde, aber so war wenigstens sichergestellt dass sie nicht kontaminiert war.

Glutenfreie Pizza in Verpackung Glutenfreie Pizza im Skiurlaub

Fazit

Was das Essen angeht so kann man nicht klagen. Das Skigebiet ist für meinen Geschmack etwas zu klein und dass ich den Kindern jeweils für die Mittagspause die Skischuhe ausziehen musste, wir dann 300 Meter ins Hotel laufen mussten und dann das ganze wieder umgekehrt, hatte ich im Vorfeld unterschätzt. Die anderen Kinder aßen im Kurs auf der Hütte, was es natürlich für die Eltern deutlich einfacher machte. Ich würde so etwas beim nächsten Skiurlaub auch eher versuchen. Im Zweifelsfall muss man wohl dem Skilehrer das glutenfreie Essen mitgeben.

PS: zufälligerweise hatte L. in der Woche nach unserem Urlaub ihre jährliche Blutuntersuchung. Ergebnis: keinerlei Auffälligkeiten bezüglich Transglutaminase. Wir können also davon ausgehen, dass das Essen weitestgehend unkontaminiert waren.